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KI-Hub beim Deutschen Verpackungskongress

In zwei Workshop-Slots gaben die Projektpartner Einblick in die Innovationslabore K3I-Cycling und KIOptiPack und diskutierten mit Teilnehmenden über KI, Datenerhebung und – natürlich – Verpackungen.

Vom 30. bis 31. März fand der Deutsche Verpackungskongress 2023 in Berlin statt, der vom Deutschen Verpackungsinstitut, Partner im Projekt KI-Anwendungshub, veranstaltet wird. Das Projekt umfasst zwei Labs, K3I-Cycling und KIOptiPack, deren Teams beide vor Ort waren. Am zweiten Kongresstag gaben Simon Gölden, Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Peter Desiléts, pacoon GmbH, und Daniel Diebold, watttron GmbH, Einblick in den KI-Anwendungshub und diskutierten mit Vertreter*innen der Verpackungsbranche.

Wer etwas später kam, musste sich nach freien Plätzen umschauen, denn beide Workshop-Slots waren gut besucht. In jeweils 75 Minuten erhielten die Teilnehmenden zunächst einen Einblick in den KI-Anwendungshub und dessen Ziele. Im Anschluss ging es detaillierter in die konkreten Aufgaben der Innovationslabore.

Während Simon Gölden von K3I-Cycling mit der Vorstellung des im Projekt geplanten Artificial Neural Twin (ANT) in die Welt von KI und digitalen Zwillingen eintauchte, gaben Peter Desiléts und Daniel Diebold exemplarisch Einblick in einen konkreten Anwendungsfall von KIOptiPack. Hierfür nutzte Diebold das Beispiel der Versiegelung eines Joghurtbechers mit digitalen Heiztechnologien. Künstliche Intelligenz könne dabei helfen, die zur Versiegelung benötigte Energiemenge bei Materialschwankungen optimal einzustellen, und somit gleichbleibende Qualität zu gewährleisten – das wiederum spare nicht nur Material, sondern auch Energie.

Von philosophischen Überlegungen bis zu branchenspezifischen Themen

Beide Workshops erfreuten sich fruchtbarer Diskussionen. So diskutierten die Teilnehmenden darüber, an welcher Stellschraube des Kunststoff-Kreislaufs die erfolgversprechendsten Optimierungen zu erwarten sein – bei Materialentscheidungen im Verpackungsdesign, bei der Datenauswertung zu Siedlungsabfällen oder doch durch hoch technologisierte Sensorik in der Sortierung? Die Vortragenden betonten in diesem Zusammenhang eines der zentralen Ziele des KI-Hubs: die Förderung der (digitalen) Vernetzung, um Optimierungen an allen möglichen Stellschrauben zu erreichen.

Starkes Interesse wurde an den hierfür erhobenen Informationen gezeigt. So fragten Teilnehmende nach der freien Nachnutzung der Daten über den Projektzeitraum hinaus sowie im europäischen Raum. Doch auch ethische Themen wurden angeschnitten: Wie wird sichergestellt, dass die erhobenen Abfall-Daten der Verbraucher*innen geschützt sind? Trifft bald eine KI alle Entscheidungen entlang des Kreislaufs oder machen das weiterhin wir?

Abschließend erhielten die Vortragenden spannende Impulse aus dem Publikum. So fragte ein Teilnehmer: „Warum geht’s hier eigentlich nur um Kunststoff und nicht gleich auch um Papier und Glas?“

Der Vortragende Peter Desiléts präsentiert den KI-Anwendungshub mithilfe einer Power Point Präsentation vor.
Peter Desiléts stellt den KI-Anwendungshub vor. Foto © dvi/Cathrin Bach
Zwei Teilnehmende diskutieren während des Workshops.
Die Teilnehmenden des Workshops diskutieren über KI, Verpackungen und Recycling. Foto © dvi/Cathrin Bach